Lecker - Knieperkohl - eine Prignitzer Spezialität
Unser Klassiker: Der Knieperkohl. Das ist eine typische Prignitzer Kohlmischung, die längst auch über den Norden Brandenburgs hinaus bekannt ist und gern gegessen wird.
Knieperkohl ist ein dem Sauerkraut ähnliches Gemüse. Er besteht aus 60 % Weißkohl, 30 % blauem Markstammkohl und 10 % Grünkohl. Verarbeitet wird nur frischer Kohl von einheimischen Prignitzer Böden. Nach dem ersten Frost geerntet entsteht in den Blättern eine feine natürliche Süße. Nach dem Schneiden und Aufkochen wird der Kohl ausgedrückt und schichtweise mit Salz, Weinreben und Kirschblättern vergärt. In Fässern muß er abgedeckt 6-8 Wochen reifen, bevor er auf den Tisch kommt.
Besonders in der kalten Jahreszeit steigert Knieperkohl die Abwehrkräfte und beugt so Erkältungskrankheiten vor. Durch seine vitalisierenden Eigenschaften hebt er die Stimmung und steigert das Wohlbefinden. Die Cholesterin- und Fettkonzentration im Blut wird gesenkt. Die Körperzellen werden vor freien Radikalen geschützt. Er wirkt entgiftend, beseitigt Verstopfungen und kräftigt die Schleimhäute. Der heilkräftige Saft enthält Vitamin C und schützt vor Magen- und Darmleiden. Da Knieperkohl kein Milcheiweiß enthält, ist er auch bei Milchunverträglichkeit.
Geschichte...
„Der Knieperkohl entstand im Dreißigjährigen Krieg: Durch Plünderungen und Seuchen im Krieg lebte in der Prignitz nur noch ein Bruchteil der ursprünglichen Bevölkerung. Im Winter aßen die Menschen sonst Sauerkraut, doch in dem verwüsteten Landstrich gab es wenig zu essen, Weißkohl war nicht mehr vorhanden. So entschlossen sich die Prignitzer in der Not, blauen Stangenkohl zu säuern, der eigentlich reines Viehfutter ist“, erläutert Uwe Neumann, Geschäftsführer des Tourismusverbandes Prignitz. Als bessere Zutaten verfügbar waren, ergänzte und verfeinerte man die Rezeptur. Heute besteht Knieperkohl meist aus Weißkohl, Grünkohl und lauem arkstammkohl, der beim Kochen braun wird und deshalb oft auch als Braunkohl bezeichnet wird.