
Album der Woche | 10.10.2020 - Niedeckens Bap: Alles Fliesst
Am 18. September ist das neue BAP Album "Alles fließt“ veröffentlicht worden. Der Termin war rein zufällig und doch eine absolute Punktlandung, denn am 18. 9. war auch der 40. Todestag von Wolfgang Niedeckens Vater, "dä BAPP“, der der Band vor 44 Jahren den Namen gab. Jetzt nun ein neues Album, das aber nicht während der Coronazeit entstand, sondern schon weit davor komplett fertig war.
Das Album wurde im August 2019 in den Castle Studios in Röhrsdorf bei Dresden komplett live eingespielt. Und trotzdem passen die Songs absolut in die heutige Zeit. Das Album vereint das Beste, für das die Kölner Band immer stand: laute Rocksongs mit kräftigen Gitarren, aber auch traurig schöne Balladen.
"Alles fließt“ ist das mittlerweile 20. Studio-Album von BAP. In den 14 neuen Songs geht es um Selbstbewusstsein und Selbstironie, um Gelassenheit, aber auch um große Gefühle wie Glück, Trauer, Verzweiflung, Liebe und Hoffnung. Wolfgang Niedecken predigt aber nicht Moral, sondern er ist auch Mitfühlender, der Verständnis für die vielen Sorgen und Nöte aufbringt.
Über 40 Jahre lang zog sich ein Thema durch Niedeckens Texte, ohne dass es ihm bewusst war:
Der Lauf der Zeit, die Vergänglichkeit. Oft in Verbindung mit dem Fluss, an dem seine Heimatstadt liegt: dem Rhein. Die titelgebende Zeile findet sich in „Alles zoröck op Ahnfang“: „Un weil alles fließt, kann ’ne Moment su lang wie zweidausend Johr sinn.“ Oder wie es Platon einst ausdrückte: „Alles fließt und nichts bleibt. Es gibt nur ein ewiges Werden und Wandeln.“
BAP präsentieren sich auch auf diesem Album wieder so politisch und engagiert, wie es die Fans gewohnt sind. Auch ihnen fehlen die Konzerte, die man normaler Weise nach Veröffentlichung eines neuen Albums spielt. Also auch hier heißt es abwarten, bis wir die neuen Songs dann endlich live erleben können.