
Album-Tipp | 10.12.2022 - Sarah Connor: Not So Silent Night
Von wegen Stille Nacht – auf Sarah Connors neuer Weihnachtsplatte wird es laut! In 12 eigenen, stimmungsvollen Popsongs singt sie statt von Weihnachts-Ruhe, -Besinnlichkeit und -Melancholie über wilde Weihnachtsparties mit Tequila, die Sorge um angebrannten Weihnachtsbraten oder Familienzoff...eben über den ganz normalen echten Weihnachts-Wahnsinn, dem sich auch Sarah Connor nicht entziehen kann.
Sarah Connor sehne sich nach Leichtigkeit, Spaß, nach Aufrichtigkeit und Wärme, deswegen hat sie Anfang des Jahres entschieden, nach 2005 ein neues Weihnachtsalbum zu machen - etwas unkonventioneller und experimenteller. Völlig zwanglos hat sie im Januar und Februar, jeweils für sechs Tage, eine Hand voll Freunde und Kollegen in das Black Rock Studio auf der griechischen Vulkaninsel Santorini eingeladen. Max Wolfgang, Ali Zuckowski, Kelvin Jones, Nico Santos und Kalli&Joe kamen vorbei. Zusammen hatten sie einfach eine gute Zeit mit tollen Gesprächen & Lachflashs, mit gutem Essen & reichlich Raki, aber vor allem mit richtig guter Pop-Musik, Weihnachtspopmusik. Es ging alles ganz leicht und nach 12 Tagen war das Album NOT SO SILENT NIGHT fertig geschrieben. Im Mai ging es dann noch für Orchesteraufnahmen nach London und im Sommer, nach dem Sarah Connor bei 35 Grad vor 10.000 auf der Bühne gestanden hatte, hörte sie sich im Van noch die fertigen Weihnachtssong-Mixe an.
Die 12 neuen, selbst geschriebenen Weihnachtslieder von Sarah Connor sind ausnahmsweise wieder auf Englisch, weil ihr das Songtexteschreiben auf Englisch nach wie vor leichter falle und sie wollte ja Leichtigkeit.
Die erste Weihnachts-Single „Ring out the Bells“ läutet euphorisch die Vorweihnachtszeit ein, während der Titeltrack „Not so Silent Night“ ein typisches Weihnachtsfest bei Sarah Connor zu Hause beschreibt: wild, laut und lustig. Neben den lauten Tönen gibt es sie dann aber doch noch, die leisen, tief unter die Haut gehenden Weihnachtsballaden: In „Santa, if you´re there“ singt Sarah Connor über ihre geliebte Oma, die sie Weihnachten ganz fürchterlich vermisst und gerne im Himmel besuchen möchte. Auch „24th“ ist all jenen gewidmet, die nicht mehr bei uns sein können und die, vor allem an Weihnachten, besonders fehlen.
Sarah Connor macht sich auf NOT SO SILENT NIGHT aber auch Gedanken über die Zukunft und fragt sich, wie wird das Weihnachtsfest in 44 Jahren aussehen: Kommt der Weihnachtsmann auf einem fliegenden Schlitten bei sommerlichen Temperaturen, schicken die Verwandten Karten vom Mars? Das futuristische „Christmas 2066“ gehört zu Sarah Connors Lieblingsliedern auf ihrem neuen Weihnachtsalbum, bestimmt auch, weil ihre 11-jährige Tochter darin einen kleinen Gesangspart übernommen hat.
Nicht nur darauf, sondern auf die gesamte neue Weihnachts-CD kann Sarah Connor stolz sein. NOT SO SILENT NIGHT ist ein ehrliches, modernes, poppiges Album, das gelungene Abwechslung zu „Ave Maria“ & „Stille Nacht“ unter dem Tannenbaum bietet.