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S. Fischer Verlag
Rezension von Carsten Wist | Bild: S. Fischer Verlag

Buchtipp | 14.03.2023 - Judith Hermann: Wir hätten uns alles gesagt

Eine Kindheit in unkonventionellen Verhältnissen, das geteilte Berlin, Familienbande und Wahlverwandtschaften, lange, glückliche Sommer am Meer. Judith Hermann spricht über ihr Schreiben und ihr Leben, über das, was Schreiben und Leben zusammenhält und miteinander verbindet. Wahrheit, Erfindung und Geheimnis...

Bereits mit ihrem ersten Buch, dem Erzählungsband "Sommerhaus, später", gelang Judith Hermann der literarische Durchbruch.

Es heißt, sie habe sich jene Sendung, in der Marcel Reich-Ranicki im literarischen Quartett "Sommerhaus, später" besprach, aus großer Furcht vor einem Verriss nicht anschauen können. Aber die wohlwollende bis begeisterte Kritik der damaligen "Literatur-Päpste" Ranicki und Karasek befeuerte dann die Verkaufszahlen für Judith Hermann's Debüt.

Ein früher Erfolg. Sie war Ende 20 und plötzlich im Mittelpunkt des Interesses. Vom "Sound einer neuen Generation" war da die Rede und vom "literarischen Fräuleinwunder" - schon damals ein fragwürdiger Begriff und heute "passé".

Nach ihrem ersten Erfolg ließ Judith Hermann mehrere Jahre verstreichen, in denen sie – nach eigener Aussage – lernen musste, mit dem Druck umzugehen, der durch Verlage, Medien und Öffentlichkeit auf sie ausgeübt wurde. Erst 2003 folgte der zweite Erzählungsband "Nichts als Gespenster". Einzelne Geschichten daraus wurden für das Kino verfilmt.

Für ihr Werk wurde Judith Hermann schon mit zahlreichen Preisen geehrt, darunter dem Kleist-Preis und dem Friedrich-Hölderlin-Preis. Ihr Roman "Daheim" war 2021 für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert und gewann den Bremer Literaturpreis.

Nun erscheint ihr neues Buch - "Wir hätten uns alles gesagt" - auf dem Cover - Fernweh pur - der Blick aus einem Fenster, hinaus auf's Meer...

Beitrag von Carsten Wist

Vorgestellt in der Sendung

Stuhlreihe im Theater, Foto: Colourbox
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