Buchtipp | 18.01.2021 - Michel Houellebecq: Vernichten
Kurz vor den französischen Präsidentschaftswahlen 2027 taucht im Netz ein Video auf, das die Hinrichtung des möglichen Kandidaten Bruno Juge zu zeigen scheint. Paul Raison ist Absolvent einer Elitehochschule und arbeitet als Spitzenbeamter im Wirtschaftsministerium. Als Mitarbeiter und Vertrautem Juges fällt ihm die Aufgabe zu, die Urheber des Videos ausfindig zu machen. Im Laufe seiner Nachforschungen kommt es zu einer Serie mysteriöser terroristischer Anschläge...
Der diplomierte Landwirtschaftsingenieur Michel Houellebecq wurde Anfang der 90er Jahre als Schriftsteller weltberühmt. Dafür sorgten „Ausweitung der Kampfzone“ und der Nachfolge-Roman „Elementarteilchen“ mit jeweils provokanten Thesen über die liberale westliche Sexual-Moral.
In den Roman „Karte und Gebiet“ schrieb er sich dann selbst hinein und lässt diesen Schriftsteller Houellebecq ermorden, samt seines geliebten Hundes. 2011 gewann er für „Karte und Gebiet“ den Prix Gouncourt. 4 Jahre später thematisierte Houellebecq zwei große Ängste des politischen Frankreichs – die Angst vor der extremen Rechten und die Angst vor einer Islamisierung Europas. Sein Roman „Unterwerfung“ landete für Wochen auf den Bestellerlisten. 2019 erschien nahezu zeitgleich in Deutschland und Frankreich sein Roman „Serotonin“ … und dem folgt nun „Vernichten“, wieder so ein dystopisch klingender Titel von dem, der seit Jahrzehnten den Niedergang der westlichen Demokratien beschwört...