Regionaler Buchtipp | 16.05.2023 - Sabine Schneller: Dein Tänzer ist der Tod
Das Berliner "Theater des Volkes" im Nationalsozialismus. Sabine Schneller hat ein Buch zur Geschichte des Friedrichstadt-Palastes geschrieben. Seine Bühnenwurzeln gehen zurück bis 1919, als der jüdischstämmige Theatermacher Max Reinhardt das Große Schauspielhaus gründet. Die Nationalsozialisten schließen sein Haus kurz nach der Machtübernahme und eröffnen es unter dem Namen "Theater des Volkes" neu. In dieser spannenden und schonungslosen Aufarbeitung spiegeln sich viele Facetten des gesellschaftlichen Lebens und der politischen Bedeutung des populären Großtheaters während der NS-Zeit wider.
Der Friedrichstadtpalast Berlin hat letzte Woche Infos zu seiner neuen Grand Show veröffentlicht, die ab Herbst laufen soll. FALLING IN LOVE heißt die neue Revue, sie verspricht ein Meer aus Farben und Lebenslust und wird von Stardesigner Jean Paul Gaultier gestaltet. Der französische Modedesigner kennt den Friedrichstadtpalast bereits und hatte 2018 für die Show THE ONE die Kostüme entworfen.
Nur ein Jahr (2019) danach hat der Palast sein 100-jähriges Bühnenjubiläum begangen.
Im Rahmen diees Jubiläums hatte das Theaterhaus damals einen Forschungsauftrag an die renommierte Historikerin Sabine Schneller vergeben, um die eigene Geschichte, besonders die Verstrickung des Hauses in die NS-Zeit, aufarbeiten lassen. Jetzt ist daraus das Buch "Der Tänzer ist dein Tod" entstanden - ein Stück Berliner Theater-, aber auch Stadtgeschichte.
Antenne-Autorin Tina Knop hat mit der Autorin und dem Herausgeber über das historische Werk zum Friedrichstadtpalast in der NS-Zeit gesprochen