Publikum vor dem Staatstheater Cottbus vor einer Aufführung (Foto: rbb/Schneider)
Bild: rbb//Schneider

- PREMIERE! Pension Schöller im Staatstheater Cottbus

Ein Tag bei echten „Irren“ verspricht eine Menge Geschichten für den Stammtisch auf dem Land. Das Staatstheater Cottbus zeigt, Pension Schöller.

„Die halten sich doch für Menschen wie wir.“

Philipp Klapproth langweilt sich. Auf seinem Landsitz bei Berlin scheint es ihm, als hätten alle mehr zu erleben und mehr zu erzählen als er. Seine Idee: Eine Nervenheilanstalt muss her!

Ein Tag bei echten „Irren“ verspricht eine Menge Geschichten für den Stammtisch auf dem Land. Er ködert seinen Neffen mit einer finanziellen Spritze, wenn er ihm so ein Etablissement ausfindig mache. Gelockt vom Versprechen des Geldes, erklärt dieser die stinknormale „Pension Schöller“ zur Irrenanstalt. Der Plan geht auf, der Onkel trifft dort auf die exzentrischen Gäste der Pension und die geben eine hervorragende Nervenheilanstalt ab. Da sind zum Beispiel der Wissenschaftler Bernhardy, der von Löwenjagden zu erzählen weiß, die Schriftstellerin Zillertal, die Geschichten sammelt, oder der Major a.D., der zum Duell fordert. Als die Figuren plötzlich bei Klapproth zu Hause erscheinen, ist das Chaos perfekt.

PENSION SCHÖLLER ist auch hundert Jahre nach seiner Entstehung noch ein Paradebeispiel für das Verschwimmen von Normalität und Irrsinn und zeigt mit Humor und grandiosem Tempo, wie fließend die Grenzen zwischen den Verrückten und den Vernünftigen sein können.

Regisseur Max Simonischek bringt die Komödie in seiner ersten Arbeit für das Staatstheater Cottbus auf die Große Bühne. Das vermeintlich harmlose Lustspiel wird zur Groteske, zum Tränen lachen und zum Ensembletheater voll großer Spiellust, mit Sinn für Humor und Rhythmus.