Mit 324 km² Fläche liegt Angermünde in der Liste der größten deutschen Städte auf Platz 16, noch vor Städten wie Bremen, Leipzig oder der Millionenstadt München. Nach Einwohnern gerechnet – knapp 14.000 – reicht es allerdings nur für Platz 946. Grund für diese auseinanderklaffende Platzierung ist die Eingemeindung von 23 kleinen Dörfern, die fast alle erst nach der Wende mit der Stadt fusionierten und die großen Flächen einbrachten. Damit hat Angermünde ein gutes Stück seiner alten Bedeutung zurückgewonnen, die es bis 1993 als Kreisstadt hatte.

… ist der einzige Zoo in der Uckermark. In dem sieben Hektar großen schattigen Parkgelände finden die Besucher unter anderem alle sechs auf der Welt lebenden Kamelarten. Publikumslieblinge sind die quirligen Katta-Äffchen, die in einem weitläufigen Gehege herumtollen. Natürlich gibt es auch einen Streichelzoo und einen großen Abenteuerspielplatz.

… ist, da legt sich der Autor einfach mal fest, der schönste in Brandenburg! Der Angermünder Künstler Christian Uhlig hat 1997 ein originelles Ensemble von Figuren und Objekten geschaffen, das auf humorvolle Weise Geschichten erzählt. Dabei gibt es unglaublich viel zu entdecken: Ein Mann und eine Frau, die sich in origineller Ausstattung begegnen, eine Katze, die ihre Mäuse zählt, eine Handwerkerkiste mit einem Zettel, dass die Handwerker in der nahegelegenen Kneipe seien. Das Wasserbecken ist ein lecker Fischerkahn, aus dessen Löchern es sprudelt.

… ist in Angermünde verhaftet worden. Allerdings 30 Jahre vor seinem berühmten Coup mit der Offiziersuniform. Als 18jähriger startete der Ostpreuße Wilhelm Voigt eine zunächst vielversprechende Karriere als Scheckfälscher. Er quartierte sich dafür unter falschem Namen an verschiedenen Orten ein, nachdem er Postanweisungen über kleine Beträge an sich selbst verschickt hatte. Die fälschte er dann um zu größeren Summen, die er in verschiedenen Provinzstädten einlöste. Doch in Angermünde kam ihm 1867 ein Postbeamter auf die Schliche. Voigt wurde verhaftet. Seine Arrestzelle in der Polizeiwache am Rathaus gibt es immer noch. Zwölf Jahre saß Voigt anschließend im Zuchthaus.

… ist der Name von Angermünde in Ehm Welks berühmtem Roman „Die Heiden von Kummerow“, der in der Kaiserzeit spielt. Ehm Welk, der aus Biesenbrow stammte – heute ein Ortsteil von Angermünde – erfand eine Gruppe Kinder, die sich von ihrem Dorf aus in die „gewaltige Weltstadt“ wagten, wo sie der Stadtwache eine Trommel stahlen. Mit einem Ehm-Welk-Museum erinnerte die Stadt jahrzehntelang an den Dichter. Jetzt ist es ein Teil des neugestalteten Uckermark-Hauses am Markt. Seit 2020 steht dort eine Skulpturengruppe, die die Romanfiguren Martin Grambauer, Krischan Klammbüdel und den Hund Flock zeigt.

... ist das zentrale Informationszentrum für das Biosphären-Reservat Schorfheide-Chorin, betrieben vom Naturschutzbund Deutschland (NABU). Besucher können in der Ausstellung viel über die umliegenden Buchenwälder erfahren. Schüler können in einem Wasserlabor experimentieren, eine Werkstatt und die Bibliothek nutzen. In einem weiträumigen Freigelände lassen sich die verschiedenen Landschaftstypen der Region erkunden. Unter anderem sind Sumpfschildkröten und Seeadler zu entdecken. Das vom Architekten Bernd Kühn entworfene Gebäude bildet einen Baumstumpf nach. In der Mitte befindet sich ein riesiger Findling. Zur Blumberger Mühle gehören auch ein Biorestaurant und ein großer Spielplatz.

… in nur einer kleinen Stadt sind eine echte Besonderheit in der Uckermark. Die von einem Elternverein geführte Freie Schule Angermünde ist schon seit vielen Jahren in der Region etabliert. Sie setzt auf individuelles Lernen in altersgemischten Gruppen und nimmt auch Kinder mit hohem Förderbedarf auf. Betreut werden Kinder zwischen fünf und 17 Jahren, am Anfang in einer Vorschule.

Ganz neu ist die „Freie Draußenschule“, die 2020 zunächst in den Räumen des ehemaligen Ehm-Welk-Museums gestartet ist. Sie bietet Waldtage und Wildnis-Camps und viele andere Möglichkeiten für Kinder, die Natur zu entdecken.

Mit zwei weiteren Grundschulen, einer Oberschule und einem Gymnasium ist Angermünde für seine bescheidene Größe ein außerordentlich starker Schulstandort.

… liegt direkt vor der Haustür von Angermünde. Am 25. Juni 2011 wurde der Buchenwald Grumsin mit vier anderen deutschen Wäldern in die Liste des UNESCO-Weltnaturerbes aufgenommen. Der Grumsin liegt im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin und ist ein seit nunmehr über 20 Jahren nicht mehr genutzter Buchenwald. Die eiszeitliche Endmoräne bietet viele Senken, die mit Wasser gefüllt sind. Hier brüten unter anderem Seeadler, Schwarzspechte und Schwarzstörche. Der Grumsin ist zudem Heimat seltener Insekten. In seiner 560 Hektar großen Kernzone ist das Waldgebiet sich selbst überlassen. Dennoch gibt es geführte Touren in den Grumsin. Ein Infopunkt im Ortsteil Altkünkendorf vermittelt Wissenswertes.

… am Marktplatz ist eines der ältesten Fachwerkhäuser in Angermünde. Das im Jahr 1694 erbaute Haus Uckermark wurde in den letzten Jahren restauriert und umgebaut. 2020 zog hier die Touristinformation ein, zudem beherbergt das Haus das städtische Museum. Ein wichtiger Teil der Ausstellung widmet sich dem Schaffen des Schriftstellers Ehm Welk (1884 – 1965), der Angermünde und seinem Heimatdorf Biesenbrow mit den „Heiden von Kummerow“ und dessen Nachfolgebüchern ein literarisches Denkmal setzte. Coronabedingt konnte das Haus bislang noch nicht eröffnet werden.

… ist eine weitere Angermünder Besonderheit. Alle paar Jahre – letztmalig 2020 - kommen auf dem Hof des Franziskanerklosters Künstler aus aller Welt zusammen, um die für die Region typischen Steine zu bearbeiten: eiszeitliche Findlinge – ein Grund dafür, dass das Symposium inzwischen „Glaziale“ heißt. Die Findlingsskulpturen sind inzwischen an vielen Stellen im Stadtbild zu finden. Besonders der Promenadenweg am Ufer des Mündesees ist als Skulpturenausstellung zu empfehlen.