Fürstenberg ist das Tor zur mecklenburgischen Seenplatte. Der mittelalterliche Stadtkern liegt auf drei Inseln, eingebettet zwischen dem Baalensee, Röblinsee und Schwedtsee. Jedes Jahr im Juli wird diese einzigartige Lage mit dem „Wasserfest“ gefeiert. Die Umweltwerte gehören zu den besten Deutschlands, so dass die Stadt ein Mekka für jede Form von Wassersport ist.

2008 wurde bei Bauarbeiten in der Nähe der Burg ein Goldschatz aus dem 30jährigen Krieg entdeckt. Goldstücke, Goldringe, zum Teil mit Edelsteinen besetzt, die unter anderem aus Metz, Stettin, Friesland, Venedig, Aleppo oder Kairo stammen. Insgesamt 110 Gramm Gold im Wert von etwa 600 000 Euro. Der Schatz ist ausgestellt im Archäologischen Landesmuseum in Brandenburg/Havel.

Seit nunmehr 36 Jahren- und das dank einer Briefträgerin. Sie erhielt 1984 die ersten wenigen Kinderbriefe adressiert an den „Weihnachtsmann in Himmelpfort“. Ein Stempel drauf mit „unzustellbar“ und zurückschicken? Das brachte sie nicht übers Herz und beantwortete jeden Brief persönlich. So schickten in der Folge immer mehr Kinder ihre Wunschzettel nach Himmelpfort, Freunde, Bekannte und Nachbarn der Briefträgerin halfen beim Beantworten. Bis schließlich die Post professionelle Hilfe organisierte. 20 Engel helfen dem Weihnachtsmann jedes Jahr ab November bei der Beantwortung von Wunschzetteln aus aller Welt in inzwischen 16 Sprachen. Vergangenes Jahr waren es ca. 295 000!

Der Schinkel-Schüler Friedrich Wilhelm Buttel ist der Architekt der Stadtkirche, die besonders durch ihren hohen schlanken Turm auffällt. Buttel prägte als ranghöchster Baubeamter die klassizistische und neugotische Architektur im damaligen Großherzogtum Mecklenburg-Neustrelitz entscheidend mit. Praktisch dachte er auch: er gilt als Erfinder der Dachpappe! Ein Blick in den Innenraum der Kirche lohnt sich. Sie ist von Mai bis Oktober ganztägig geöffnet.

Der berühmte Archäologe und Troja-Entdecker Heinrich Schliemann hat in Fürstenberg seine Jugend verbracht. 1836, im Alter von 14, begann er eine Lehre bei einem Krämer und blieb für 5 Jahre in der Stadt. Eine Gedenk-Tafel erinnert an ihn.

An einem Dienstag zwischen 12 und 13 Uhr war es, als ein glühender Brocken bei Menow westlich von Fürstenberg vom Himmel fiel- direkt einem Schäfer vor die Nase. Wie es in einem Bericht damals in der Zeitung stand: „ Vor den Augen des Schäfermeisters fiel plötzlich bei völlig heiterem Himmel ein großer feuriger Klumpen mit solcher Gewalt aus der Luft hernieder, dass der Sand ringsum hoch aufspritzte und die Masse anderthalb Fuß tief in die Erde fuhr“. Die Reste des Meteoriten von der Havel sind in alle Welt verstreut in Museen u.a. in London, Wien, Chicago und Washington.

Zwischen 1941 und 45 befand sich im Ortsteil Ravensbrück das größte Frauen- Konzentrationslager der Nationalsozialisten. Heute erinnert eine Gedenkstätte an diese Zeit. Im ehemaligen Kommandantur-Gebäude werden auf über 900 Quadratmetern mehr als 1500 Exponate gezeigt, darunter auch Objekte von Überlebenden aus aller Welt.

Die Sowjetunion hatte zeitweise bis zu 30 000 Soldaten in Fürstenberg stationiert- bei damals gerade mal 5000 Einwohnern. In den 1980er Jahren wurden hier zudem vier russische Atomraketen in Bereitschaft gebracht. Etwa 20 Quadratkilometer, ein Drittel der Fläche Fürstenbergs waren okkupiert von der Armee. Als die russischen Militärs 1993 abzogen hinterließen sie u.a. Kasernen, Truppenübungsplätze, eine gigantische Heeresbäckerei, Panzerwerkstätten und leerstehende Villen der oberen Dienstgrade. Damit ist Fürstenberg der zweitgrößte Konversionsstandort Brandenburgs. Am einfachsten war die Übernahme der Villen durch alte und neue Besitzer- die Röblinsee Siedlung gilt heute als Paradebeispiel für erfolgreiche Konversion im Land Brandenburg.

Das Barockschloss mit Rokoko Dekor wurde im 18 Jahrhundert gebaut als Witwensitz für die mecklenburgische Herzogin Dorothea Sophie. Nach ihrem Tod diente es als Sanatorium für Beamte. Auch nach Erwerb des Schlosses durch die Stadt wurde es weiter als Sanatorium genutzt, so kurte hier auch 1920 der spätere deutsche Außenminister Walter Rathenau. Ab Mitte 1940 diente es den Berliner Verkehrsbetrieben als Erholungsheim. Inzwischen gehört es einem privaten Investor, der angeblich ein Wellness Hotel errichten will.

Das Brauhaus in Himmelpfort war das einzige, nahezu vollständig erhaltene Gebäude des ehemaligen Zisterzienser Klosters in Himmelpfort aus dem 14 Jahrhundert. 2010 brannte es durch Brandstiftung fast vollständig nieder. Etwa 100 Menschen aus Fürstenberg und anderen Orten haben 2016 die „Bürgerstiftung Kulturerbe Himmelpfort“ gegründet, um mit Spenden und der Unterstützung von Land, Landkreis und Stadt das Brauhaus wieder zu errichten und zu einem Ort der kulturellen Begegnung zu machen. Erste Schritte wurden schon erfolgreich gemacht!