Bereits 1262 erlangte Gransee das Stadtrecht. Vieles von dem heutigen Erscheinungsbild entstand aber im Mittelalter. Es heißt: wer Gransee im 14. Jh. an Markttagen betreten wollte, musste Steine im Gepäck haben – denn der Stadtmauerbau verschlang Unmengen an Steinen. Bis heute ist die Stadtmauer noch fast vollständig erhalten. Sie umschließt den historischen Kern. Und trotz eines verheerenden Stadtbrandes im Jahre 1711 ist in der Altstadt noch vieles erhalten geblieben. Wahrzeichen von Gransee ist die St. Marienkirche: ein dreischiffiger Backsteinbau mit einem monumentalen Giebel und Doppeltürmen.

Zur Preußenkönigin Luise (1776 – 1810) hat die Stadt Gransee ein besonderes Verhältnis. Sie war damals sehr beliebt und mischte sich bei Festen gerne unters Volk. Mit nur 34 Jahren starb sie in Hohenzieritz in Mecklenburg. Der Trauerzug in Richtung Berlin machte damals in Gransee Station – ihr Sarg wurde für eine Nacht auf dem Markt aufgebahrt. Genau an dieser Stelle haben die Bürger ihrer Königin ein Denkmal gesetzt. Karl Friedrich Schinkel lieferte den Entwurf, die Königliche Eisengießerei Berlin setzte ihn um. Auf einem Sockel steht ein Sarkophag mit einem filigranen Zierdach

Das Franziskanerkloster in Gransee hat seinen Ursprung im 13. Jahrhundert. Lange Zeit prägte das Kloster das Stadtbild und das Stadtleben. Der Klosterbetrieb endete mit der Reformation. Danach wurde im Klostergebäude eine Schule eingerichtet, in der bis 1963 unterrichtet wurde. Heute ist in dem verbleibenden Klostergebäude eine Ausstellung über die Stadtsanierung zu sehen. Besucher nutzen die Wiese des Klostergartens gerne für ein Picknick.

Wer einen tollen Ausblick über die Innenstadt und die Stadtmauer von Gransee bekommen möchte, der sollte den Pulverturm emporsteigen. Der Turm ist aus dem 15. Jahrhundert und gehört zu den jüngsten Teilen der Stadtbefestigung: auf einem Feldsteinsockel sitzt das Ziegelmauerwerk des runden Turmes, obendrauf bekrönt ein Spitzhelm den Turm.

Zu Gransee gehören noch 14 Ortsteile – der größte ist Altlüdersdorf mit rund 340 Einwohnern, der kleinste Margaretenhof mit gerade mal 20. Als besonders sticht unter anderem der Ortsteil Buberow heraus: mit seiner Dorfkirche und dem Gutshaus. Der Ortsteil ist Mitglied der AG „Historische Dorfkerne im Land Brandenburg".

Das heutige Schloss Meseberg hat seinen Ursprung am Anfang des 18. Jahrhunderts. Zu den späteren Eigentümern des Schlosses gehörte die Familie Lessing. Mit ihnen brach eine glanzvolle Ära an. Sie erweiterten das Schloss mit einem Kirchturm, Arbeiterwohnhäusern, einer Schmiede und weiteren Häusern im Dorf. Das Schloss war Treffpunkt für die geistige Elite Berlins – auch Theodor Fontane kam hierher. In seinen Wanderungen durch die Mark Brandenburg bezeichnete er Meseberg als „Zauberschloss“.

Nach vielfältiger Nutzung erwarb die Messerschmidt-Stiftung das baufällige Schloss 1995. Sie ließen es aufwändig restaurieren. Heute ist es eines der schönsten barocken Schlösser in Brandenburg und wird seit 2007 als Gästehaus der Bundesregierung genutzt. Hochrangige Politiker werden hier oft und gerne empfangen.

Den Ortsnamen Gransee dürften viele kennen, ohne jemals da gewesen zu sein. Und vermutlich verbinden sie mit dem Ortsnamen eher schlechte Erinnerungen: denn wer zum Beispiel zu schnell gefahren ist und geblitzt wurde, erhält das Knöllchen aus Gransee. Seit 1996 ist hier der Sitz der Zentralen Bußgeldstelle. Sämtliche Bußgeldverfahren werden hier bearbeitet, Buß- und Verwarngelder festgesetzt und Bußgeldbescheide verschickt. Im Jahr sind das durchschnittlich rund zwei Millionen Verfahren.

Die Gemeinde Temnitzquell hat ihren Namen vom kleinen Flüsschen, der nahe der Ortschaft Pfalzheim entspringt und sich durch die Gemeinde und das gesamte Amt Temnitz zieht. Der Fluss ist gut 40 Kilometer lang und mündet in den Rhinkanal bei Zootzen, an der Kreisgrenze zum Havelland. Durch die gute Wasserqualität ist die Temnitz Lebensraum für vom Aussterben bedrohte Arten wie die kleine Flussmuschel oder den Bitterling. Auch Fischotter, Biber oder das große Mausohr sind hier zu finden.

Dieser Verein ist bereits über 100 Jahre alt: am 7. September 1920 wurde er gegründet. Im vergangenen Jahr 2020 hätte der SV Eintracht Gransee gerne das runde Jubiläum ordentlich gefeiert. Doch Corona bremste vieles aus. Fußball steht bei den Vereinssportarten an erster Stelle, es gibt aber auch eine Gymnastikgruppe und Kegel- und Dartfreunde.

Das Prinzip des Bürgerbusses ist einfach: Bürger fahren Bürger – als Ergänzung zum öffentlichen Personennahverkehr. Ehrenamtliche Fahrer bringen so meist ältere Menschen aus ihren Dörfern in die Stadt zum Einkaufen und wieder zurück. Viermal pro Tag fahren die Kleinbusse eine feste Route ab. Der Bürgerbus in Gransee ist ein Erfolgsmodell und Pionier – der Verein gründete sich 2004 und war damit der erste Bürgerbus-Verein in Ostdeutschland.

Wie können Künstler in einer ländlichen Region besser wahrgenommen werden und sich untereinander besser vernetzen? In dem sie zum Beispiel ein Kultur-Netzwerk gründen um ihre Strahlkraft zu erhöhen, wie es Künstler aus Gransee, Zehdenick und Fürstenberg/ Havel getan haben mit dem „Kuno e.V.“. So nehmen sie zum Beispiel regelmäßig den Kontakt zu touristischen Anbietern auf, in einer Art Speed-Dating, um so gemeinsame Projekte zu planen. Mit der Aktion „Kunst trifft Genuss“ soll Kunstgenuss und Gaumenfreude gleichzeitig erlebbar werden. Wer Lust auf einen kultur-kulinarischen Ausflug hat, sollte sich hier informieren: Kulturnetz Kuno e.V. (kulturnetz-kuno.de)