Halbe liegt im Landkreis Dahme-Spreewald und wird vom Amt Schenkenländchen verwaltet. Zu Halbe gehören die Gemeindeteile Brand, Massow, Staakmühle und Teurow. Im Jahr 2003 wurden auch die Ortsteile Briesen, Oderin und Freidorf angegliedert. Die Einwohnerzahl liegt bei etwas mehr als 2000. Erstmals erwähnt wurde Halbe im Jahr 1546.

Die Ton- und Ziegelindustrie verschaffte Halbe den ersten Boom: Im Jahr 1801 gab es eine Ziegelei im Ort, bis Mitte des 19. Jahrhunderts wuchs die Zahl der Ziegeleien stetig an. Auch die Einwohnerzahl nahm kontinuierlich zu: Binnen weniger Jahre wuchs Halbe von 300 auf 4600 Einwohner.

Der Ton- und Ziegelindustrie hat Halbe ein paar echte Schmuckstücke zu verdanken: Denn die heutigen Seen rund um Halbe sind zum Großteil ehemalige Tongruben. Insgesamt gibt es sechs Seen rund um Halbe, etwa den Heidesee, den Waldsee oder den Oderinsee. Sie sind in den Sommermonaten beliebte Ausflugsziele.

Das bekannteste Ausflugsziel in der Gemeinde ist schon von Weitem zu sehen: Das Tropical Islands. Der Freizeitpark wurde 2004 in der ehemaligen Cargolifter-Werkhalle eröffnet, der größten freitragenden Halle der Welt. Tausende Besucher kommen täglich in die Tropenlandschaft für eine Dosis Südseefeeling. Im Innenbereich gibt es unter anderem einen Indoor-Regenwald, mehrere Pools, einen Sandstrand, einen Wasserspielplatz und eine Saunalandschaft; im Außenbereich gibt es einen Wildwasserkanal und ein Beachfußballfeld.

Was heute eine Gemeinde ist, war früher geteilt: Bis um 1815 standen am Ufer der Dahme Grenzpfähle. Der östliche Teil, darunter Briesen, gehörte zu Sachsen. Der westliche Teil, darunter Freidorf, gehörte zu Preußen. An die ehemalige Grenze erinnern ein alter Grenzpfeiler, ein Schild mit dem Grenzverlauf – und Sachsen- und Preußenwitze, mit denen sich die Dörfer bis heute untereinander necken.

Lange Zeit hatte Halbe keine eigene Kirche und die Menschen mussten nach Teupitz, später ins fünf Kilometer entfernte Märkisch Buchholz in die Kirche gehen. Der Wunsch nach einer eigenen Kirche wurde den Menschen 1914 erfüllt – dank einer Schenkung der „Kirchenjuste“ Auguste Viktoria Margarete von Preußen. Zur Einweihung der Dankeskirche schenkte sie eine Bibel samt persönlicher Widmung. Die Kirche ist in den vergangenen Jahren aufwändig saniert worden und steht seit 2008 unter Denkmalschutz. Derzeit wird noch die Sauer-Orgel restauriert.

Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Halbe zum Kriegsschauplatz. Die Stadt wurde stark beschädigt, Zehntausende Menschen starben. Heute steht das Erinnern und Mahnen im Mittelpunkt. Überall befinden sich Gedenkstehlen und Mahnmale – sowohl in der Stadt und auch am Waldfriedhof Halbe. Der Waldfriedhof ist eine der größten Kriegsgräberstätten in Deutschland. Mehr als 28 000 Opfer des Zweiten Weltkriegs ruhen hier. Dabei handelt es sich überwiegend um Opfer der Kesselschlacht. Der damalige Pfarrer Ernst Teichmann setzte sich dafür ein, die verstreuten Gräber auf einem Friedhof zu vereinigen.

Egal in welche Richtung man möchte: Irgendein Zug fährt immer. Halbe hat drei Bahnhöfe: Die Stationen Halbe, Oderin und Brand Tropical Islands werden von der RB 24 bedient, von dort geht’s entweder in Richtung Senftenberg oder über Berlin nach Eberswalde. Auch der RE 2 hält in Brand Tropical Islands. Auch Autofahrer haben’s gut, denn die A 13-Anschlussstelle Teupitz ist kaum fünf Kilometer entfernt. Durch die gute Anbindung ist Halbe ein Pendler-Städtchen: Die meisten Bewohner pendeln für die Arbeit ins nur 50 Kilometer entfernte Berlin.

Der Kaiserbahnhof ist ein separater Bahnhofsteil. Er entstand 1865 als sogenannte Empfangsstation für Wilhelm I., König von Preußen, den späteren deutschen Kaiser. Das Gebäude diente dem Kaiser vor allem als Ausgangspunkt für seine Jagdausflüge. Vor und nach der Jagd wurde hier auch fein gespeist. Nach der Abschaffung der Monarchie im Jahr 1918 verlor das Gebäude seine Funktion und verfiel über die Jahre – bis der Neuseeländer Peter Macky es entdeckte und umfassend sanierte. Heute ist der Kaiserbahnhof eine beliebte Feierlocation mit Trauzimmer.

Neben dem Kaiserbahnhof gibt es die „Esperanto Stacio“, den Esperanto Bahnhof. Der Name – nach der Weltsprache Esperanto – verrät es: Der Kulturbahnhof soll eine internationale Begegnungsstätte werden, mit Räumen für Kunst und Seminare. Schon bald sollen hier Kurse, Festivals und internationale Veranstaltungen stattfinden. Ein drittes Gebäude soll in Zukunft ebenfalls ausgebaut werden.