Slawenburg Raddusch bei Vetschau in der Dämmerung, Foto: imago/Rainer Weisflog
Slawenburg Raddusch bei Vetschau in der Dämmerung | Bild: imago/Rainer Weisflog

Spreewaldkrimi und rekultivierte Industrielandschaften - Oberspreewald-Lausitz

Ein Landkreis mit vielen Gesichtern! Im Norden der Spreewald mit Lübbenau, der von Fontane titulierten"heimlichen Hauptstadt des Spreewaldes", und Lehde inmitten der magisch mystischen Spreewaldlandschaft. In der Mitte die Niederlausitz mit der Schwarzen Elster und dem Lausitzer Grenzwall. Die Calauer Schweiz am Ausläufer des Lausitzer Landrückens mit herrlichen Wanderwegen. Im Süden die Oberlausitz und das beginnende Lausitzer Bergland. Und eine gigantische Industrielandschaft: früher riesige Kohlebagger - heute zum großen Teil rekultivierte Landschaften und Erholungsgebiete, wie das Lausitzer Seenland mit dem Senftenberger See.

Zahlen und Fakten

Fläche: 1.223,08 km2
Einwohner: 111.962 (2016)
Verwaltungssitz: Senftenberg
Kfz-Kennzeichen: OSL, CA, SFB
Lage: Im Süden Brandenburgs, zwischen Elbe-Elster im Westen, Dahme-Spreewald im Norden, Spree-Neiße im Osten und der sächsischen Landesgrenze im Süden.
Größere Städte: Lübbenau, Vetscha, Calau, Altdöbern, Großräschen, Senftenberg, Lauchhammer, Schwarzheide, Hohenbocka, Ortrand

Das sollten Sie sehen:

- Stadt Lübbenau, Lehde, Leipe
- Stadt Calau
- Calauer Schweiz
- Slawenburg Raddusch
- Spreewald
- Lausitzer Seenland
- Skihalle Snowtropolis
- Biotürme Lauchhammer

Sagenumwobener Spreewald

Beginnen Sie Ihre Erkundung des Landkreises im Norden mit einer traditionellen Kahnfahrt ab Lübbenau oder Boblitz und gleiten sie fast lautlos durch malerische Dörfer, lichte Wälder und an Wiesen mit typischen Heuschobern vorbei.

Der Kahn war früher einziges Verkehrsmittel zwischen den Inselgehöften, die nur durch kleine und große Wasserstraßen verbunden sind - einem dichten Netz aus knapp 1.000 Kilometern Fließgewässern, von denen etwa 300 Kilometer befahrbar sind.
Heutzutage ist der Kahn vor allem für Touristen eine Attraktion, aber auch zur Gurkenernte wird er eingesetzt und im Sommer wird sogar die Post mit dem Kahn gebracht.
Im Museumsdorf Lehde können Sie Spreewälder Traditionen sehen, erleben und nachspüren: Kahnbau, Holzschuhschnitzen, Korbflechten. Und nicht vergessen: Unbedingt die berühmten Spreewaldgurken probieren.

Der Spreewald, ein europaweit einmaliges, lagunenartiges Wasserlabyrinth, steht unter dem Schutz der UNESCO. Seine Biotope und Feuchtwiesen, Moore, Erlenbrüche sind Lebensraum für eine große Artenvielfalt von Vögeln, Libellen, Reptilien und Amphibien.
Viele kennen diesen Landstrich auch aus den Folgen des "Spreewaldkrimis" - in der der Spreewald nicht nur Kulisse ist, sondern selbst zum Darsteller wird. Zentraler Drehort der Folgen ist übrigens Lübbenau.
Selbst und hautnah entdecken können Sie die mystische Region am besten mit dem Kahn, Kanu, Fahrrad oder zu Fuß.

Kerngesunde Kleinstadt mit Witz

"Fährt der alte Lord fort, fährt er nur im Ford fort", kalauerte einst Heinz Erhardt, ohne dabei zu verraten, wohin der alte Lord wohl fährt. Vielleicht meinte er Calau?
"Kerngesunde Kleinstadt mit Witz" nennt sich Calau (frühere Schreibweisen: ursprünglich slawisch Carlowe, später Kalau) - sie ist der Ursprungsort des Kalauers.
Calau feierte 2004 den 750. Geburtstag, hat slawische Wurzeln und durchaus Entdeckungspotential.

Calau liegt südlich des Spreewaldes und am östlichen Rand des Naturparks Niederlausitzer Landrücken. Von hier aus kann man wunderbare Wanderungen in die Calauer Schweiz - eine Hochfläche mit bunten Mischwäldern, Mooren und Bachtälern - unternehmen.

Übrigens nicht nur für Oldtimer-Fans: Das Museum "Die mobile Welt des Ostens".

Tagebau- und rekultivierte Landschaften

Wo sich früher gigantische Bagger durchs Erdreich wühlten, gibt es heute wahre Paradiese für Segler, Surfer, Taucher und Angler.
Hier findet ein Landschaftswandel statt, der spektakulärer kaum sein könnte.
Zwischen Berlin und Dresden entsteht das Lausitzer Seenland, Europas größte "künstliche" Wasserlandschaft. Zusätzlich zu den bereits vor vielen Jahren aus dem Tagebau entstandenen und bei Urlaubern beliebten Senftenberger-, Knappen- und Silbersee kommen durch die Flutung ehemaliger Tagebauflächen schrittweise immer weitere Seen auf sächsischem und brandenburgischem Gebiet dazu, die vielerorts durch schiffbare Kanäle miteinander verbunden werden.

Fast wie am Mittelmeer fühlt es sich in Senftenberg an - die Stadt liegt direkt am Senftenberger See, von einer 80 Meter langen Seebrücke am Stadthafen Senftenberg kann man über den See blicken. Der Senftenberger See gehört mit einer Fläche von 1300 Hektar zu den größten künstlich angelegten Seen Deutschlands.
Es gibt ausgezeichnete Badestrände, zahlreiche Wassersportmöglichkeiten, Marinas und ein Amphitheater.

Segler finden auf dem Senftenberger See, dem Geierswalder See oder an der Talsperre Spremberg ideale Segelreviere. Die Infrastruktur mit Surf- und Segelschulen und Bootsvermietungen, auch für führerscheinfreie Motorboote, lässt keine Wünsche offen.

Industriekultur

Die Region war und ist zum Teil noch geprägt vom Braunkohletagebau. Das "braune Gold" wurde mit Hilfe riesiger Abbaumaschinen und Förderbagger zu Tage gebracht.
Die stummen Zeugnisse der Industrie von einst werden durch Ausstellungen und Veranstaltungen zu neuem Leben erweckt. Viele Museen und Ausstellungen beschäftigen sich mit der Niederlausitzer Landschaft im Wandel oder der Nutzung der hier entdeckten Braunkohle. Dazu gehören das Bergbaumuseum Niemtsch oder die IBA-Terrassen in Großräschen. In Lauchhammer können Sie das Kunstgussmuseum und die Biotürme besichtigen. Die Biotürme bieten als Industriedenkmal mit zwei gläsernen Aussichtskanzeln außergewöhnliche Perspektiven. Sie sind der einzige verbliebene Teil einer riesigen Kokereianlage.

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