Fast 20 Jahre ist es her, seit die „Perfekte Welle“ zur Hymne eines neuen Deutschpop-Hype wurde und zahlreichen Bands den Weg in die Charts, Radios und großen Konzerthäuser ebnete. Es waren die „fetten wilden Jahre“, an die Frontfrau Eva Briegel nun im gleichnamigen Song erinnert – und daran, „dass wir glücklich waren.“

Aber, so fügt sie im Antenne-Brandenburg-Gespräch hinzu: „Es liegt auch eine gewisse Schönheit in dem Gedanken, dass alles vergänglich ist. Ich habe früh gemerkt, dass nichts so bleibt, wie es mal war.“ Und so lassen uns JULI auf ihrem neuen Album wissen, wie sich das Leben ändert, wenn man Familie und Kinder hat. Es sind Geschichten, die viele Fans, die mit der Band gereift sind, so oder ähnlich auch erlebt haben dürften.

Sie kreisen um Veränderung und den Zyklus aus Ende und Neubeginn („Gehen oder bleiben“). Schimmert das nicht seit jeher in den Zeilen ihrer Lieder durch?

„Ja“, bestätigt Eva Briegel, „in jeder Fröhlichkeit unserer Songs ist auch eine Wehmut“. Oder, wie sie im Song „Traurige Lieder“ singt: „Ich versink in Melancholie, und ich glaub, das ändert sich nie.“

Aber auch wenn die einstige Unbekümmertheit einer Midlife-Nachdenklichkeit gewichen sein mag: Das Album „Der Sommer ist vorbei« klingt noch immer sehr vertraut nach Freundschaft, Baggersee und Dosenbier – und wer sich den 12 neuen Songs hingibt, hat garantiert eine „geile Zeit“.