Paul McCartney erklärt: „So hat man Band on the Run noch nie zuvor gehört. Wenn man einen Song aufnimmt und dann noch zusätzliche Parts über die Aufnahme legt, also zum Beispiel eine zusätzliche Gitarrenspur oder ein Orchester, dann spricht man von Overdubs. Nun, bei dieser Version des Albums passiert genau das Gegenteil – es ist underdubbed.“

Was in diesem Fall besonders spannend ist, denn die Geschichte des Albums ist eine besondere: Im Sommer 1973 hatte Paul McCartney eine ganze Reihe von neuen Songs im Kopf, die er sich gut auf einem Album vorstellen konnte. Er ging die Liste der verfügbaren EMI-Studios in aller Welt durch – und seine Wahl fiel auf das Studio im nigerianischen Lagos. Er war sofort begeistert von der Idee, ein Album in Afrika aufzunehmen! Allerdings verließen der Leadgitarrist Henry McCullough und Schlagzeuger Denny Seiwell die Band wenige Tage vor der geplanten Abreise. Sprich: Plötzlich waren die Wings nur noch ein Trio. Dennoch machten sich Paul, seine Frau Linda und Bandmitglied Denny Laine gemeinsam an die Arbeit. Nicht nur die reduzierte Besetzung war ungewöhnlich, auch die Studiotechnik in Lagos war eher rudimentär.
Nach zwei Monaten waren die neuen Songs trotzdem im Kasten.

Und wie sie ohne zusätzliche Tonspuren wirklich klangen, das erleben wir jetzt mit der Jubiläumsedition, dem Albumtipp der Woche auf Antenne!