Rod Stewart - Swing Fever (Albumcover)
Rod Stewart - Swing Fever (Albumcover) | Bild: Warner

Album-Tipp | 22.02.2024 - Rod Stewart: Swing Fever

Er hat sich bereits vor dem Soul der Sixties und dem Jazz des „Great American Songbook“ verneigt. Nun taucht Rod Stewart erneut in den Katalog der Evergreens ein und huldigt mit „Swing Fever“ Big-Band-Klassikern. Dass er im nächsten Jahr 80 wird, mag man kaum glauben: Rod Stewarts Reibeisenstimme klingt wie eh und je, noch immer hat er seine aufgestellten Strubbelhaare und die Straßenköter-Ausstrahlung, über die auch der weiße Anzug nicht hinwegzutäuschen vermag, in dem er sich auf dem Cover seines neuen Albums präsentiert.

Immerhin ist sein früheres Machogehabe einer abgeklärten Sicht auf die Welt gewichen, er ist nach eigenem Bekunden ausgeglichener und sentimentaler geworden. Mutmaßlich ist Sentimentalität auch ein Grund dafür, dass Rod Stewart wieder einmal den Blick zurückwirft auf die Musik seiner Jugend, die Ära der großen Big-Bands. Gemeinsam mit dem britischen Pianisten und Bandleader Jools Holland und unterstützt von einem Rhythm-and-Blues-Orchester präsentiert er Klassiker wie „Ain’t Misbehavin“, „Frankie And Johnny“, „Sentimental Journey“ und „Lullaby Of Broadway“.

Bei zwei solch starken Persönlichkeiten hätte man befürchten können, dass der Auswahl- und Aufnahmeprozess eine schwierige Angelegenheit werden würde. Doch beide Herren bekunden, dass sie sich in allem einig waren. Und dieses Unisono kommt den 13 ausgewählten Standards zugute. Sie strahlen pure Freude, Energie und mitreißende Musikalität aus und machen aus „Swing Fever“ eine funkelnde Hommage an die Songs der Big-Band-Jahre. Sie von diesen beiden Granden zu hören, ist – um mit dem Bravourstück des Albums zu sprechen - „Almost like being in love“.

Beitrag von Heiner Knapp