Sheryl Crow: Evolution, Albumcover: Universal Music
Sheryl Crow: Evolution | Bild: Universal Music

Album-Tipp | 04.04.2024 - Sheryl Crow: Evolution

Eigentlich wollte Sheryl Crow gar kein Album mehr veröffentlichen, weil das einfach nicht mehr zeitgemäß sei. Doch jetzt hat sie es wieder getan! „Evolution“ heißt ihre neue CD. Darauf singt sie über Themen, die sie aktuell bewegen - wie die Zunahme Künstlicher Intelligenz, die Verrohung der Gesellschaft oder die generelle Entwicklung der Menschheit.

Die neunfache Grammypreisträgerin Sheryl Crow fühlte sich befreit, als sie vor 5 Jahren öffentlich verkündete, keine Alben mehr zu machen. Bisher waren ihre CD-Produktionen und -Konzeptionen ein hochemotionaler Prozess, bei dem sie sich immer viele Gedanken über die Struktur gemacht hatte. Sheryl Crow-Alben hatten stets einen wohl überlegten Anfangs-, Mittel- und Endteil. Sie selbst schrieb die zusammenpassenden Songs, produzierte sie und spielte auch viele Instrumente darauf selbst. Da in Zeiten von Streamingdiensten aber kaum noch jemand ein Album komplett von vorne bis hinten durchhört, machte es für die 62-jährige Rocksängerin keinen Sinn mehr, Alben zu veröffentlichen, stattdessen einzelne Lieder.

Wann immer Sheryl Crow etwas (musikalisch) zu sagen hatte, ging sie im letzten Jahr ins Studio und nach nur 3 Monaten hatte sie plötzlich 10 Lieder zusammen. „Was soll ich jetzt damit machen?“- fragte sie sich sowie Freund und Produzent Mike Elizondo, der für „Evolution“ das gesamte Soundgewand zwischen Rock, Country und Pop kreierte.

„Wir veröffentlichen die Lieder!“ – war die einhellige Meinung, und das als Album, weil es einfach keine andere Form oder keinen besseren Namen für so ein Werk gibt.

Sheryl Crow, deren musikalische Karriere Ende der 80er als Backroundsängerin von Michael Jackson begann, bezeichnet „Evolution“ selbst aber eher als Lieder-Sammlung statt als Album. Darauf sind Lieder, die spiegeln, wo sie gerade im Leben steht und was sie beschäftigt. Als Mama von zwei Söhnen im Teenageralter macht sie sich viele Gedanken darüber, wo wir als Menschen stehen und wie sie ihnen vermitteln kann: „...sich der Welt zu öffnen, neugierig, bewusst und mitfühlend zu leben!“ Das Ergebnis ist wie das Leben selbst, ein Auf und Ab zwischen Uptempo-Rock-Nummern, die uns aus dem Bett springen lassen wie der Albumopener „Alarmclock“; über lebensbejahende wie ermutigende Pop-Nummern wie „You can´t change the Weather“, wo sie ihren Söhnen zu singt, dass sie niemals alleine sind bis hin zu tiefsinnigen Balladen wie „Don´t walk away“ über die Schnelllebigkeit von Beziehungen.

Beitrag von Tina Knop