Wer in Dahme/Mark hoch hinaus will, kommt am neogotischen Rathaus nicht vorbei. Das imposante Gebäude aus rotem Backstein ist ein ausgesprochener Hingucker mit bester Aussicht.

1894 wurde das Rathaus eingeweiht, genau an der Stelle, an der früher die Nikolaikirche stand. Diese war nach der Reformation provisorischer Sitz der Stadtregierung.

Prachtstück des Rathauses ist ein 47 Meter hoher Turm. 119 Stufen führen zu einer Aussichtsplattform. Von hier aus hat man einen wunderbaren Blick über die Stadt und die herrliche Natur der Umgebung. Das Heimatmuseum bietet geführte Turmbesichtigungen an.

Jedes Jahr zur Fastnacht wird im Fläming ein traditionelles Gebäck zubereitet: der Klemmkuchen.

Es handelt sich dabei um ein süßes Waffelgebäck, das in schmiedeeisernen Formen über dem Feuer knusprig gebacken wird. Vermutlich haben die Flamen diese Tradition zu uns gebracht, als sie ab dem 12. Jahrhundert das Gebiet besiedelten.

Im Heimatmuseum von Dahme/Mark können Sie eines der ältesten erhaltenen Klemmkucheneisen der Region bestaunen. Es stammt von 1571 und ist somit 450 Jahre alt.

Die Stadtmauer von Dahme wird auch „Eiserne Mauer“ genannt. Sie wurde aus Raseneisenstein errichtet.

Dabei handelt es sich um einen Stein mit besonders hohen Metallgehalten. Je eisenreicher der Stein, desto härter ist seine Beschaffenheit. Die Mauer galt als legendär, weil bei Belagerungen der Stadt die schweren Kanonenkugeln der Angreifer an ihr abprallten.

Der Raseneisenstein hatte für Preußen/Brandenburg jahrhundertelang eine große Bedeutung. Die Vorkommen im nördlichen Brandenburg wurden insbesondere nach dem Dreißigjährigen Krieg wirtschaftlich genutzt, nicht nur als Baustoff, sondern auch für die Gewinnung von Eisenerz. Im Eisenhüttenwerk von Zehdenick ließ der Große Kurfürst im 17. Jahrhundert daraus seine Kanonenkugeln gießen.

Wollen Sie wissen, was die Zeit geschlagen hat, schauen Sie auf die Uhr des Vogelturms. Der markante, zylinderartige Rapunzelturm mit dem weißen Ziffernblatt ist das letzte Überbleibsel der beiden früheren Stadttore von Dahme.

Der Legende nach sollen Vögel die Steine für den Bau der Stadtmauer und des Turms herbeigeschafft haben.

Verbrieft ist hingegen der wahre Grund für den Namen: Beim großen Stadtbrand von 1563 wurde der Turm in Mitleidenschaft gezogen und verfiel allmählich. Über 300 Jahre war seine Ruine daraufhin Brutstätte für viele Vogelarten. 1893, als auch das Rathaus entstand, wurde er wieder aufgebaut.

Morbider Charme und eine spannende Vergangenheit – das ist die Geschichte des einstigen Barockschlosses Dahme. Davon übriggeblieben ist nur noch die malerische Ruine.

Im 18. Jahrhundert entstand auf den Resten einer Burg eine prachtvolle Nebenresidenz der Herzöge von Sachsen-Weißenfels.

Während der Napoleonischen Kriege diente es zeitweise als Lazarett, anschließend als Domizil eines Berliner Bankiers, wurde als Schule genutzt und sollte zu DDR-Zeiten zu einem Kulturhaus umgebaut werden. Dazu kam es nicht. Das Gebäude verfiel, und erst nach der Wende wurde damit begonnen, die Ruine zu sichern und zu erhalten.

Seit 2005 führt ein Teil der Fläming-Skate durch den Schlosspark. Wer möchte, kann sich vor der traumhaften Kulisse das Ja-Wort geben oder im Heimtierpark Lamas, Zwergesel und Minischweine besuchen.

Der Kaufmann Otto Unverdorben war nicht nur der Begründer der Zigarrenindustrie in Dahme, die über 100 Jahre viele Menschen in Lohn und Brot hielt, er war auch der Entdecker des Anilin.

Mit gerade mal 20 Jahren gelang ihm 1826 die Herstellung von Anilin aus dem Farbstoff Indigo. Aus diesem chemischen Grundstoff werden bis heute Farbstoffe, Kunstfasern, Treibstoffe oder Medikamente hergestellt. Indigoblaue Jeanshosen enthalten meist Anilin.

1829 erbte Otto Unverdorben die Gemischtwarenhandlung seiner Eltern und widmete sich der industriellen Zigarrenproduktion - wohlgemerkt als passionierter Nichtraucher. Außerdem war er Ratsherr, Stadtverordneter und Schützenkönig, und errichtete in Dahme das erste Gewächshaus, in dem sogar eine Ananas wuchs.

1968 schloss die letzte Zigarrenfabrik in Dahme. Heute trägt die Oberschule des Ortes den Namen Otto Unverdorben.

Eröffnet wurde das Heimatmuseum am 2. Juli 1905 und ist damit das älteste Haus seiner Art im Landkreis Teltow-Fläming.

Untergebracht ist es in einem Fachwerkhaus aus dem 18. Jahrhundert. Hier lebte einst ein Bürgermeister der Stadt.

Zu besichtigen ist nicht nur das älteste Klemmkucheneisen der Region von 1571, sondern auch Fläming-Trachten, landwirtschaftliche Geräte, eine bäuerliche Küche, eine Schusterstube, eine Zigarrenmacher-Werkstatt, Zeugnisse der Blaudruck-Färberei sowie Tierpräparate des Afrika-Reisenden Herman Henkert, der aus Dahme stammte.

Im Juli dieses Jahres begeht das Heimatmuseum seinen 115. Geburtstag.

Europas längste Skaterbahn ist 230 Kilometer lang und drei Meter breit, und schlängelt sich als feinster Asphalt durch den Niederen Fläming und das Baruther Urstromtal.

Der knapp 40 Kilometer lange Rundkurs 7 führt auch durch Dahme/Mark. Der Ort ist bestens für den barrierefreien Tourismus gerüstet. Der Innenstadtrundkurs ist gleichermaßen für Skater, Rad- und Rollstuhlfahrer geeignet. Er führt an der historischen Stadtmauer entlang durch den Schlosspark und geht direkt in die Fläming-Skate über. In Dahme gibt es zudem ein großes Angebot an barrierefreien Unterkünften. Selbst die Schlossruine kann von Rollstuhlfahrern besichtigt werden.

Radprofis schaffen die Strecke in vier Stunden, Genießer lassen sich für den 123 Kilometer langen Dahme-Radweg gemütlich Zeit.

Er führt von Berlin-Köpenick, wo die Dahme in die Spree mündet, bis zur Quelle nach Kolpien und macht natürlich auch in der Stadt Halt, die dem Fluss ihren Namen zu verdanken hat.

Unterwegs passieren Sie den Naturpark Dahme-Heideseen, streifen das UNESCO-Biosphärenreservat Spreewald, erleben in Golßen eine der ältesten Kirchen der Niederlausitz, fahren entlang an dichten Wäldern und beschaulichen Dörfern, haben Anschluss an den Spreeradweg, den Gurkenradweg und die Kranichtour, und wenn Sie es gemächlich angehen lassen wollen – unterwegs gibt es jede Menge Möglichkeiten zum Einkehren und Übernachten.

Ein Muss für Antikliebhaber, Sammler und Technikinteressierte ist der Oldtimerteile-Trödelmarkt im Schlosspark, immer am letzten Wochenende im Juni.

2004 ging es mit gerade mal 10 Ständen los. Inzwischen hat sich der OTTMA zu einer Großveranstaltung gemausert – mit über 300 Ständen und 8000 Besuchern. Hier können Oldtimer-Fans Ersatzteile für ihre motorisierten Schätze erstehen und sich prachtvolle Oldtimerexemplare anschauen: PKW, Motorräder und Traktoren, die mindestens 30 Jahre auf dem Buckel haben sollten, und das im originalen, zeitgenössischen oder restaurierten Zustand.

Für dieses Jahr musste der Markt abgesagt werden. Ein neuer Termin steht immerhin schon fest: der 27. Juni 2021.