In Fürstenberg an der Oder war ein ostdeutscher Schifffahrtsknotenpunkt. Vor dem Bau der Zwillingsschachtschleuse mussten die Schiffe durch drei Schleusen fahren. Die oft lange Wartezeit an den Schleusen haben sich die Schiffer in Fürstenberg vertrieben. Zahlreiche Geschäfte boten den Schifffahrtsleuten alles, was sie für den Alltag auf der Flussschifffahrt brauchten. Das Haus der Dampfergenossenschaft am Bollwerk zeugt von der florierenden Zeit der Schifffahrt in Fürstenberg.

In Fürstenberg wuchsen äußerst biegsame Amerikanerweiden. Damit ließen sich stabile Gestelle für Korbmöbel und Kinderwagen herstellen. Nach Plan haben die etwa 40 Fürstenberger Korbmacherbetriebe Korbwaren wie Körbe, Tabletts und Gestelle geflochten. Bekannt waren die Kinderwagen für den Zeitzer Kinderfahrzeughersteller Zekiwa.

Von 1879 bis 1929 war die Blütezeit der Glashütte in Fürstenberg. Etwa 4000 Glasarbeiter stellten hauptsächlich Lampenschirme her. Die Glaswaren wurden in die ganze Welt geliefert. Einem Gerücht nach soll auch ein Lampenschirm an das Weiße Haus geliefert worden sein. Lampenschirme und andere Glaswaren sind noch im Museum zu sehen.

Die 90 Jahre alte Technik der Zwillingsschachtschleuse ist deutschlandweit einzigartig. Die beiden gleichgroßen Kammern sind miteinander verbunden. Dadurch können zwei Schiffe gleichzeitig von oben nach unten und von unten nach oben, wie im Gegenverkehr geschleust werden. Die Schleuse ist von 1921 bis 1931 erbaut worden. Besucher können mit dem Fahrgastschiff eine Schleusung miterleben.

Die Feuerwehr spielt in Fürstenberg seit fast einhundert Jahren eine bedeutende Rolle. Mit der Glashütte wurde eigene Feuerwehr gegründet. Als der Unternehmer Johann Gottlob von Meyrswalden 1910 die Glashütte übernahm gründete er die für die Produktionsstätten eine Werksfeuerwehr. Historische Feuerwehrfahrzeuge und -technik sind im deutschlandweit einzigartigen Feuerwehrmuseum in Fürstenberg zu sehen.

Der Oder-Neiße-Radweg führt mitten durch Fürstenberg hindurch. Radwanderer machen gern einen Abstecher in die Altstadt von Fürstenberg, machen Rast im Kunsthof bei Kaffee und selbstgebackenen Kuchen und besuchen die Kirche, die für Besucher offengehalten wird.

Die historische Altstadt ist ein alter Fischer Kietz mit engen Gassen, kleinen gepflegten Gärtchen und hübschen Häuschen. ist ein Spaziergang wert. Die romantischen Gassen am Fuße der Nikolaikirche laden zum Spaziergang ein. Eine schmale Treppe, die auch Himmelsleiter genannt wird, verbindet den Kietz mit der Oderstraße. Sie überwindet einen Höhenunterschied von 12 Metern.

In der Feuerwehrschule werden Berufsfeuerwehmänner und Frauen aus und weitergebildet. Ebenso werden ehrenamtliche Feuerwehrleute ausgebildet, die in ihren Ortsfeuerwehren zum Einsatz kommen. Die Ausbildung erfolgt in einem speziellen Übungshaus. Darin können Brände simuliert und Rettungsübungen durchgeführt werden.

Die spätgotische Hallenkirche ist nach dem Schutzpatron der Schiffer benannt. Der Kirchturm ist seit 1450 das Wahrzeichen von Fürstenberg. Vor der Kirche laden Bänke unter schattigen Bäumen zum Verweilen ein. Der Turm der St. Nikolai Kirche in Fürstenberg ist von außen begehbar. Oben angekommen hat man einen Blick über Fürstenberg, Eisenhüttenstadt und das Oderland bis zum Kloster Neuzelle.

Das Arboretum wurde nach dem zweiten Weltkrieg zur Erholung vor allem der älteren Bürger angelegt. Auf kleinen Schildern aus Porzellan werden die seltenen Bäume und Sträucher erklärt. Wege laden zum Spaziergang und Bänke zum Verweilen ein. Mitten im Park spendet eine riesige Blutbuche die Schatten.