Denn anders als die Redewendung sonst gebräuchlich ist, nimmt er sie wörtlich. Im Sinne von: Erst die Arbeit, dann das Vergnügen.
Musikalisch zeigt er sich auch diesmal wieder mindestens genauso vielseitig wie thematisch. Der Sänger spielt mit dem 80er Sound in bester Simple Minds Manier, poltert mit altbekanntem Gitarrenrock, hat aber genauso fröhlichen Pop oder sanfte Töne im Angebot.

Sogar Country ist zu hören bei dem „Liebes Lied“- eine Verneigung vor seinem Idol Bob Dylan, der einst eine ähnliche Flut von Liebeserklärungen abgeliefert hat und das hat Heinz Rudolf Kunze handwerklich gereizt, wie er sagt.

Neben weiteren Songs, in denen es um Beständigkeit, Liebe und Zuversicht geht, zeigt sich der Sänger aber auch verletzlich. Zum Beispiel in dem Titel „Klar Hab Ich Geweint“. Ich bin halt nicht der Bruce Willis, meint der Rockpoet dazu schmunzelnd - ich habe einen weichen Kern. Und den hört man auch bei dem Anti-Kriegs-Lied „Igor“, das tief berührt.

Aber selbstverständlich darf auch auf dem neuen Album die scharfe Kritik an Politik und Gesellschaft nicht fehlen.

Mit „Der Irrsinn Hat System“ analysiert Kunze die politische Lage, fordert uns aber ebenso dazu auf, ruhig selber aktiv zu werden mit „Lass Uns Tun Was Geht“.

„Können Vor Lachen“ ist wie ein Blick durch ein Kaleidoskop mit einer Vielfalt an Farben und Mustern, nie den Kern der Menschenfreundlichkeit vermissend, dabei zeitnah und emotional.