Buchtipp | 23.05.2023 - A. L. Kennedy: Als lebten wir in einem barmherzigen Land
Soll man Unbarmherzigen gegenüber barmherzig sein? Anna unterrichtet an einer Grundschule und möchte immer noch die Welt verbessern. Wie vor fünfundzwanzig Jahren, als sie gegen die Kriegs- und Sozialpolitik der englischen Regierung demonstrierte. Doch einer ihrer Kumpane war ein V-Mann und verriet alle. Nun stellt sie dem Peiniger nach...
Von der Beteiligung am Irak-Krieg unter Tony Blair bis zum Brexit unter Boris Johnson – sie hat sich noch mit jedem Premierminister angelegt, ist eine scharfe Kritikerin der britischen Regierungen. Wut treibt sie an den Schreibtisch – so hat sie es einmal in einem Gespräch formuliert.
Alison Louise Kennedy wurde 1965 im schottischen Dundee geboren. Die studierte Theaterwissenschaftlerin veröffentlichte 1993 in Großbritannien ihr erstes Buch und publizierte fortan unter ihren Initialen A. L.- Eine kleine Verbeugung vor den Schriftsteller-Helden ihrer Kindheit – da las sie „Herr der Ringe“ von J. R. R. Tolkien, auch die Gedichte und Märchen des US-Amerikaners E. E. Cummings und natürlich die Kinderbuch-Serien des Iren C. S. Lewis.
A.L. Kennedys Roman-Debüt wurde ein großer Erfolg. „Einladung zum Tanz“ machte sie berühmt, ebnete ihren anderen Büchern den Weg – darunter „Das blaue Buch“ und zuletzt „Süßer Ernst“. Heute zählt A. L. Kennedy zu den wichtigsten literarischen Stimmen Großbritanniens. „Alive in the merciful country“ heißt ihr neuestes Buch und die deutsche Ausgabe „Als lebten wir in einem barmherzigen Land“ ist diesmal eine Weltpremiere. Warum? Das erklärt Ihnen Carsten Wist.