Regionaler Buchtipp | 04.07.2023 - Berni Mayer: Das vorläufige Ende der Zeit
Ach, das hat sich doch wohl jeder von uns schon einmal vorgestellt: In die eigene Vergangenheit reisen und dann alles, was man früher falsch gemacht hat, einfach rückgängig machen. Ganz so wie im Film „Zurück in die Zukunft“. Nicht ganz so turbulent, also ohne Fluxkompensator, aber ebenso spannend geht es in einem neuen Roman zu, der in Frankfurt an der Oder spielt: „Das vorläufige Ende der Zeit“ von Berni Mayer. Auch hier wird fleißig in die Vergangenheit gereist, oder vielleicht doch nicht? Frank Schroeder hat den Roman gelesen:
Der verlassene jüdische Friedhof Słubice gehört zu Frankfurt (Oder), liegt aber auf polnischem Staatsgebiet. An diesem besonderen Ort begegnet die Archäologin Mi-Ra zum einen dem Friedhofswärter Artur, zum anderen Horatio Beeltz, einem seltsamen, aus der Zeit gefallenen Verleger, der nicht nur alles über den Friedhof weiß, sondern sich auch sehr für Mi-Ra und Artur und ihre Geschichte interessiert. Mi-Ra hat ihre traumatische Kindheit und eine brutale Beziehung bloß halb überwunden; Artur lebt nach dem Tod seiner kleinen Tochter wie betäubt in einer nahezu wortlosen Ehe. Dann eröffnet ihnen Horatio Beeltz Ungeheuerliches: Er habe auf dem Friedhof in Słubice einen Zeitriss entdeckt, über den es möglich sei, in die eigene Vergangenheit zu reisen...