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BMI body mass index | Bild: Colourbox

Tagestipp | 30.01.2025 - Adipositas - BMI nicht das Maß aller Dinge

Habe ich noch Normalgewicht? Oder schon Übergewicht? Um eine Antwort darauf zu finden, nutzen viele Menschen den Body Mass Index, kurz BMI. Dieser Wert setzt Körpergewicht und Größe in eine Relation, wird auch in der Medizin für die Diagnose genutzt. Doch das könnte sich ändern, weiß rbb GESUND-Reporterin Anna Corves.

Warum soll der Body Mass Index denn nicht mehr so eine große Bedeutung haben?

Weil er eben nur diese 2 Faktoren berücksichtigt, Gewicht und Körpergröße. Und das ist nicht aussagekräftig genug, kritisieren Experten. Zum Beispiel berücksichtigt der BMI nicht, ob jemand viele Kilos auf die Waage bringt, weil er viel Fettmasse hat – oder viel Muskelmasse.

Und der Wert sagt auch nix darüber aus, wie das Fett am Körper verteilt ist. Dabei weiß man, dass zum Beispiel Bauchfett gefährlicher ist als opulente Oberschenkel, weil Bauchfett entzündungsfördernde Stoffe produziert und das Risiko zum Beispiel für Typ 2-Diabetes erhöht.

Also, kurz gesagt: Mit dem BMI lässt sich nur sehr eingeschränkt eine Aussage über die Gesundheit eines Menschen treffen.

Kritik am BMI gibt’s ja schon lange. Dass Muskelmasse schnell für schlechte Werte sorgt, ärgert ja zum Beispiel viele Sportler. Was soll sich denn jetzt ändern?

Die medizinischen Leitlinien sollen überarbeitet werden – also jene Kriterien, nach denen Ärzte entscheiden, ob jemand Übergewicht hat oder nicht und bei denen bislang eben der BMI eine zentrale Rolle spielt.

50 internationale Expertinnen und Experten haben Empfehlungen für neue Kriterien vorgelegt. Demnach sollen jetzt also weitere Faktoren berücksichtigt werden, wie eben der Körperfettanteil oder auch der Taillenumfang.

Und sie schlagen auch vor, dass man bei der Diagnose Adipositas künftig unterscheidet, ob daraus bereits eine chronische Krankheit entstanden ist oder noch nicht.

Das sind ja bisher nur Empfehlungen, wenn ich dich richtig verstanden habe. Wenn die Leitlinien wirklich so umgearbeitet werden: Hilft das den Betroffenen?

Da gehen die Meinungen in der Fachwelt auseinander. Weitgehend unstrittig ist, dass es sinnvoll ist, nicht nur auf den Body Mass Index zu schauen, sondern sich auch das Körperfett genauer anzugucken.

Wenn es jetzt aber darum geht, bei der Diagnose Fettleibigkeit nochmal zu unterscheiden in -grob gesagt- schon problematische und noch-nicht-so-schlimme Fälle: Da wittern viele Experten das Risiko, dass Menschen, die schon starkes Übergewicht haben, aber dadurch noch keine chronische Krankheit, zu spät Therapien erhalten könnten. Weil sie strenggenommen noch nicht als krank gelten würden. Und das wirft ja schon die Frage auf, ob man nicht besser präventiv behandelt, BEVOR Folgeerkrankungen entstanden sind.

Beitrag: Anna Corves

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