Tagestipp | 14.02.2025 - Entsorgung von Arzneimitteln
Wenn Sie mal einen Blick in Ihre Hausapotheke werfen, könnten sich da einige Pillen, Säfte und Salben lagern, die schon längst abgelaufen sind. Doch wohin damit? Da es bundesweit keinen einheitlichen Entsorgungsweg gibt und viele Menschen es nicht besser wissen, landen Arzneimittelreste oder abgelaufene Medikamente in Toilette oder Spüle. Und da gehören sie nicht hin! Darüber sprachen wir mit rbb GESUND Reporterin Sybille Seitz.
Welche Fehler werden bei der Entsorgung denn am häufigsten gemacht?
Fangen wir mal mit dem Hustensaft an. Rund 40 Prozent der Deutschen wählen für flüssige Medikamente die schnelle Lösung: ab in den Ausguss. Das ist komplett falsch, denn dann müssen sie in den Kläranlagen aus dem Abwasser aufwendig wieder herausgeholt werden. Auch Tabletten oder Kapseln gehören nicht in die Toilette! Und man sollte sich nach dem Eincremen mit medizinischen Cremes die Reste an den Händen erstmal mit einem Papierhandtuch abwischen und erst dann die Hände waschen, dann gelangen ebenfalls weniger Rückstände ins Abwasser. Denn immerhin: in deutschen Seen und Flüssen wurden bisher gut 400 Medikamentenwirkstoffe gefunden, vereinzelt sogar im Trinkwasser.
Was mache ich stattdessen mit meinen abgelaufenen Medikamenten?
Da sind wir bei dem nächsten Problem: in Brandenburg ist das ein absoluter Flickenteppich, denn jeder Landkreis bzw. jede Gemeinde regelt das für sich. In der Prignitz z.B. erfolgt die Entsorgung über den Hausmüll, über Schadstoffmobile oder über Apotheken auf freiwilliger Basis. In Cottbus oder in der Uckermark hingegen ausschließlich über den Hausmüll. Werden Medikamente zu Hause entsorgt, sollte dafür gesorgt sein, dass z.B. Kinder keinen Zugang zu den Mülltonnen haben. Am besten man schaut auf die Internet-Seite arzneimittelentsorgung.de, dort findet man die Informationen, wie es in der eigenen Gemeinde geregelt ist.
Und müssen nicht Apotheken grundsätzlich Medikamente zurücknehmen?
Nein, das ist ein weit verbreiteter Irrtum. Die Apotheken machen das freiwillig, und eben auch nicht alle. Und die, die es annehmen, entsorgen es hinterher für ihre Kunden auch nur wie in ihrer Gemeinde vorgeschrieben.
Beitrag: Sybille Seitz