Tagestipp | 07.05.2025 - Gesundes Grillen
Spätestens jetzt ist Angrillen! Vermutlich haben schon die meisten von Ihnen den Grill aus Keller oder Schuppen geholt, die Kohle bereit- und Bier kaltgestellt. Doch zunehmend mischt sich unter die Vorfreude auf Grillsteak und Gemüsespieß auch der Gedanke, dass gegrilltes Essen ungesund ist. Geht ein gemütlicher Grillabend mit Freunden nicht auch lecker und gesund? Darüber sprachen wir mit Sybille Seitz aus der rbb GESUND Redaktion.
Wie klappt das denn mit dem GESUNDEN Grillen?
Wie so ein Grillessen gesund geht, da haben die Grillfreunde unterschiedliche Ansätze, es ist eine Mischung aus Technik und dem, was auf dem Grill landet. Also erstmal: Vorglühen ist ganz wichtig. Dann raucht die Grillkohle nämlich kaum noch und Rauch ist ja bekanntlich krebserregend. Außerdem sollte auch nicht jeden Tag Fleisch auf dem Grill landen, allerdings vermute ich mal, hat auch nicht jeder Zeit, jeden Tag zu grillen. Und wenn Fleisch – dann darauf achten, dass es nicht zu lange auf dem Grill liegt und verkohlt. Und auch Fett, das in die Glut tropft, ist nicht gut, weil sich dann krebserregende Stoffe bilden und mit dem aufsteigenden Rauch am Grillgut festsetzen.
Nun können sich viele von uns Grillen ohne Fleisch ja gar nicht vorstellen. Was nun?
Es gibt die Möglichkeit, Aluschalen noch dazwischen zu legen, die das tropfende Fett so ein bisschen auffangen, denn dann sammelt sich das in diesen Rillen. Alu ist zwar besser als gar kein Schutz, aber auch nicht ideal, weil sich Alu-Ionen aus den Schalen lösen und ins Essen übergehen. Empfehlenswerter und nachhaltiger, weil wiederverwendbar, sind zum Beispiel Grillschalen aus Edelstahl. Für die leckeren Röstaromen kommt das Grillgut kurz, bevor es fertig ist, noch direkt auf den Grillrost, dann tropft auch nichts mehr. Und noch ein Tipp, der mir besonders gut gefällt: wer einen Rosmarinstrauch im Garten hat, kann ein paar Zweige als Unterlage nutzen und etwa vorgekochte halbe Kartoffeln mit der eingeölten Schnittfläche darauflegen. Absolut köstlich!
Haben denn die Kräuter auch eine andere Funktion als „nur“ für ein tolles Aroma zu sorgen?
In der Tat. Kräuter wie Rosmarin, Thymian, Oregano oder auch Knoblauch können nämlich einen Teil der gesundheitsschädlichen Stoffe neutralisieren, die beim Grillen entstehen. Kräutermarinaden sind also mehr als bloße Geschmacksgeber, auch für Gemüse und Käse. Denn Grillen heißt ja nicht automatisch Fleisch essen!
Gemüse und Käse lassen sich z.B. ganz natürlich in Gemüseblätter etwa von Kohlrabi einwickeln. Lauch kann man übrigens direkt auf den Grill legen und pult dann einfach die äußeren, angekohlten Blätter ab.
Ich hoffe, ich habe jetzt eher Lust auf Grillen gemacht, als Appetit verdorben, aber ich denke, wenn man auf ein paar Kleinigkeiten achtet, gibt es im Sommer kaum was Schöneres mit Familie oder Freunden.