Tagestipp | 22.04.205 - Was hilft gegen Reiseübelkeit?
Reisezeit heißt auch mal lange im Auto, Flugzeug oder auf eine Fähre sitzen – bis der eigentliche Urlaub beginnen kann. Aber aus der Reisezeit wird für manche schnell eine quälende Zeit mit Kopfschmerzen und Übelkeit. 40 bis 60 Prozent der Deutschen geben je nach Umfrage an, dass Ihnen beim Reisen und Autofahren schon mal übel geworden ist. Doch was kann helfen? Lucia Hennerici von rbb GESUND hatte Antworten.
Aber warum wird einem eigentlich schlecht?
„Das liegt an widersprüchlichen Botschaften, die unser Gehirn empfängt: Unsere Augen sind auf den Innenraum des Autos gerichtet - meist noch auf ein Handy oder Buch vor uns - weil sich da nichts groß bewegt, melden die Augen Stillstand ans Gehirn. Aber unser Gleichgewichtsorgan im Ohr registriert die Bewegungen des Autos, Flugzeuges oder Schiffes und MELDET Bewegung. Diese beiden widersprüchlichen Botschaften versucht unser Gehirn zu verarbeiten und schüttet Stresshormone aus. Das kann zu Müdigkeit und Dauergähnen führen. Dann folgt Übelkeit, bis zum Erbrechen. Aber auch Schwitzen und Kopfschmerzen kommen vor.“
Wie könnte ich diese verwirrenden Infos an mein Gehirn vermeiden?
Z.B. eine Brille gegen Reiseübelkeit aufsetzen. Die sieht merkwürdig aus, weil sie vier statt zwei Brillenrahmen hat. Zwei vorn, wie bei der normalen Brille und dann noch jeweils links und rechts am Bügel eins. Brillengläser gibt es nicht, stattdessen sind die vier Rahmen mit einer blauen Flüssigkeit gefüllt. Also vier Wasserwaagen sozusagen, die sich beim Autofahren hin und herbewegen und für das Auge einen künstlichen Horizont erzeugen. Das sorgt dafür, dass keine verwirrenden Infos mehr ans Gehirn weitergeleitet werden. Laut Hersteller hatten damit 95 Prozent der Nutzer keine Übelkeit mehr.
Klingt gut - sieht nur albern aus (können Sie gerne mal googeln). Wenn mir das mit der Brille zu doof ist, könnte ich vielleicht vorbeugend schon was gegen Reiseübelkeit tun?
Ja mehrere Tage vorher frischen Ingwer, zum Beispiel in Form von Tee zu sich nehmen. Dann: nur noch Leichtes essen. Und vor allem Lebensmittel, die viel Histamin enthalten, sollte man meiden. Histamin ist z.B. in Salami, Thunfisch, bestimmte Käsesorten oder Rotwein. Medikamente gegen Reiseübelkeit gibt es natürlich auch. Die hemmen die Wirkung von Histamin. Die gibt es freiverkäuflich als Tabletten, Saft oder Kaugummis. Ganz wichtig: man sollte sie mindestens eine halbe Stunde vor Reiseantritt einnehmen.