Zu Gast in "Hallo Brandenburg" am Sonntag | 10.09.2023 - Joachim Gauck
Der frühere Bundespräsident Joachim Gauck war am Sonntag zu Gast bei Antenne-Moderator Olaf Kosert. Mit uns sprach Joachim Gauck über sein Leben, über den politischen Wandel in Krisenzeiten, den Erfolg rechter Parteien, erzählte, wie er mit Kritik an der eigenen Person umgeht und welchem Fußballclub er die Daumen drückt.
Joachim Gauck war in der DDR Pastor, trat früh in Opposition zum herrschenden Parteiensystem, wurde während der Wende Sprecher des Neuen Forums, später Chef der Stasiunterlagen-Behörde und hatte von 2012 bis 2017 das höchste Amt der Bundesrepublik inne – als 11. Bundespräsident. In dieser Funktion war er nicht nur der erste Parteilose, sondern auch der erste Ostdeutsche.

Aufgewachsen ist er in Rostock, wurde früh geprägt durch die Verhaftung seines Vaters, der unter einem nichtigen Vorwand in den 50er Jahren zu Zwangsarbeit in einem sibirischen Straflager verurteilt wurde. Das führte auch dazu, dass Joachim Gauck nicht Journalist werden konnte, sondern sich für ein Theologie-Studium entschied. Als Pfarrer ermutigte er junge Menschen zu kritischem Denken, engagierte sich in Friedens- und Umweltfragen.
1989 leitete er die wöchentlichen Friedensgebete, die in öffentlichen Protesten gegen das DDR-Regime mündeten. In ihm verwurzelt ist der unbedingte Wille zur Freiheit und einer demokratischen Gesellschaftsordnung. Vor diesem Hintergrund veröffentlichte Joachim Gauck unlängst sein Buch „Erschütterungen“. Es beschäftigt sich mit den Gefahren der Demokratie von innen wie von außen.